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Baumpflege: Wie ein Profi pflanzen, beschneiden & Krankheiten erkennen

Es gibt viele gute Gründe für Bäume im eigenen Garten: Sie haben neben ihrer Ästhetik und schattenspendenden Eigenschaft eine wichtige Funktion für unser Ökosystem. Jeder Baum in Ihrem Garten leistet damit einen Beitrag zum Klimaschutz!

Voraussetzung für einen wunderschönen Garten mit langlebigen und gesunden Bäumen ist eine regelmäßige Baumpflege. Wie Sie diese am besten und ohne weitere Probleme meistern, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Titelbild zu Baumpflege im Garten

Mit der richtigen Pflege wird Ihr Baum im Sommer zum wunderschönen Schattenspender. © MichaelGaida, pixabay.com

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Die ideale Baumbepflanzung: Wie pflanzt man einen Baum richtig ein?

Bevor Sie damit starten, Ihren eigenen Baum in Ihrem Garten oder auf Ihrem Hof zu pflanzen, sollten Sie einige wichtige Aspekte beachten. Diese werden Ihnen die Arbeit erleichtern und einige Problemsituationen in der Zukunft entschärfen und dem Baum die optimalen Rahmenbedingungen geben, damit er sich wohlfühlen kann.

  • Zunächst einmal sollten Sie die Umgebung des geplanten Standorts für den Baum prüfen, ob dieser für die entsprechende Baumgattung geeignet ist. Innerhalb Deutschlands heimische Baumarten wie beispielsweise Laubbäume sind das Klima gewohnt und bestens daran angepasst. Falls Sie sich nicht sicher sind, welcher Baum in Ihren Garten passt, lassen Sie sich von Experten beraten.

✓ Expertentipp

Achten Sie hierbei auch auf die Eigenschaften der Erde in Ihrem Garten. So geben Sie dem Baum, angepasst an seine Gattung, die idealen Nährstoffe.

  • Wenn Sie sich für einen Baum entschieden haben, sollten Sie auch darauf achten, dass die Wurzeln beim Transport mit ausreichend Wasser versorgt sind – denn schließlich ist der Baum auch ein Lebewesen und benötigt auch während des Transports eine Versorgung mit Nährstoffen.
  • Haben Sie sich für eine geeignete Stelle im Garten entschieden, geht es darum, eine Baumgrube auszuheben. Die Grube sollte doppelt so groß sein wie die Baumwurzeln, damit er im Nachhinein zum Verwurzeln genügend Platz hat, und so tief, dass seine Wurzeln komplett mit Erde bedeckt sind. Um einen nährstoffreichen Boden zu gewährleisten, der den Baum besonders in der Anfangszeit beim Wachstum unterstützt, können Sie der Erde entweder Dünger oder Substrat beimischen.

✓ Expertentipp

Stellen Sie zusätzlich einen Pfahl in Windrichtung daneben und befestigen Sie diesen mit einem Kokosstrick am Baum. Dies begünstigt die Wachstumsrichtung des Baumes und stabilisiert ihn.

  • Sobald der Baum steht, sollten Sie ihn gießen. Hierzu formen Sie einen Gießrand um den Baum herum und füllen somit die Grube mit einer ordentlichen Menge Wasser. Nachgießen sollten Sie außerdem, wenn es einige Tage nicht geregnet hat. Als Dünger können Sie Hornspäne, Substrat oder Rindenmulch verwenden.
  • Zum Transport oder Einpflanzen mit eventuell Wurzeln entfernt werden. Im Nachhinein sollten Sie also sicherstellen, dass das Gleichgewicht zwischen Krone und Wurzeln wiederhergestellt wird. Dies können Sie ganz einfach wieder ausgleichen, indem Sie die Baumkrone schneiden und somit deren Volumen verringern. Wurzeln und Krone sollten von der Breite her eine Linie bei dem Einpflanzen ergeben.
Baum einpflanzen

Beim Einpflanzen des Baumes sollten Sie einige Grundregeln beachten. © menita, pixabay.com

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Methoden der Baumpflege: Welcher Schnitt ist der richtige für meinen Baum?

Wichtigstes Kriterium für den Baumbeschnitt ist die Jahreszeit. Hierbei ist es wichtig sich auf den Baum abzustimmen.

Im Winter hat man einen leichteren Überblick über die Lage der Äste, da diese frei von Blättern liegen und man dadurch leicht an innen liegende Äste herankommt. Durch gezielte Schnitte erhöht man außerdem die höhere Lebensqualität des Baumes. Zur kälteren Jahreszeit ist es auch unwahrscheinlicher, dass Pilzsporen oder andere Schädlinge die Äste befallen. Es gilt jedoch: Je geringer die Temperatur, desto höher ist die Bruchgefahr für die Äste. Bei anhaltendem Dauerfrost und unter -5°C Celsius sollten Sie keinen Schnitt vornehmen. Bei einer behutsamen Vorgehensweise spricht jedoch wenig gegen einen Winterbeschnitt. Bis zum Frühling bleibt dem Baum so genügend Zeit, sich zu erholen.

Der Sommer bringt den Vorteil mit sich, dass die Schnittwunden von Blättern besser vor Sonne und Wettereinflüssen abgeschottet werden, allerdings verdecken die Blätter gleichzeitig weiter innen liegende Äste. Aufgrund dessen ist es ratsam, den Beschnitt in den Spätsommer zu legen. Die Gesamtbeurteilung fällt Ihnen hier einfacher und zusätzliches Licht und der Schutz der Blätter bieten dem Baum eine höhere Vitalität.

✓ Expertentipp

Bei stark blutenden Bäumen wie Walnuss oder Ahorn ist besondere Vorsicht geboten.

Die wichtigsten Arten des Baumbeschnitts

Erhaltungsschnitt

Bei dem Erhaltungsschnitt geht es darum, Zweige und Äste, die Konkurrenztriebe entwickelt haben, zu lösen und wieder in die richtige Bahn zu bringen. Hier gilt die Regel: Es kann ruhig ein Drittel vom Trieb abgeschnitten werden. Dadurch können neue kräftige Zweige entstehen. Besonders wichtig ist es dabei auch, keine Säge zum Schneiden zu verwenden, sondern lediglich Garten- bzw. Baumscheren, welche in jedem handelsüblichen Baumarkt erworben werden können. Die arttypische und -gerechte Form des Baumes sollte auch nach dem Schnitt noch sichtbar sein.

Kronenschnitt

Der Kronenschnitt wird auch Erziehungsschnitt oder Kronenpflege genannt, wobei der Baum dabei unterstützt wird, eine gesunde und ästhetische Krone aufzubauen. Um eine schöne Krone zu erhalten, ist es ratsam, in einer Pyramidenform zu schneiden – die unteren Zweige werden weniger zurückgeschnitten als die oberen Zweige. Wilde Zweige und Äste können mit einer Garten- oder Baumschere entfernt werden.

Obstbaumschnitt

Ein Obstbaum muss sich im Gleichgewicht aus sogenanntem tragenden, stützenden und ernährenden Holz befinden. Diese Art von Schnitt ist sehr komplex und berücksichtigt mehrere Faktoren: den Erhalt von natürlicher Wuchsform, den Lichteinfall, die Steuerung des Ertrags, die gesundheitliche Förderung des optimalen Ertrags sowie verschiedene Techniken, wie diese Ziele erreicht werden können.

✓ Expertentipp

Da der Obstbaumschnitt viel komplexer ist als der normale Laubbaumschnitt, sollten Sie zumindest anfangs einen Experten zurate ziehen, der Sie tatkräftig unterstützt.

Sägen

Zu einer Säge sollten Sie niemals greifen, wenn ihr Baum gesund und vital aussieht. Nur in Ausnahmefällen wie bei Sturmschäden o.ä. sollten Sie angebrochene oder schon eingerissene Äste durchsägen.

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Behandlung von Schäden durch Parasiten und Krankheiten

Auch bei Bäumen kann es, wie bei uns Menschen auch, zu Krankheiten kommen. Diesbezüglich muss der Baum überprüft und über die Zeit kontrolliert werden, sodass eine Diagnose und die darauffolgende Pflege erfolgen kann. Wenn Sie sich kontinuierlich um Ihren Baum kümmern, wird er Ihnen über viele Jahrzehnte ein treuer Begleiter bleiben.

Im Folgenden führen wir die häufigsten Krankheiten und Befälle auf und zeigen Ihnen, woran Sie erkennen können, ob Ihr Baum davon betroffen ist.

Baumkrankheiten und Parasiten

Ein Baum kann von einer Vielzahl von Parasiten und Krankheiten befallen werden. © bstad, pixabay.com

Insekten und Krankheiten, die Ihren Baum zerstören

Das Spektrum von in Holz brütenden Insekten ist sehr weit gefasst. Sie werden auch als Xylophagen bezeichnet und bringen Larven zur Welt, welche die Rinde und den Holzkern zerstören. Durch die Verletzungen haben dann Pilze ein leichtes Spiel, vor allem im Sommer. Bei einem Insektenbefall wird die Begutachtung durch einen Experten empfohlen.

Monilinia

Auch als Spitzendürre bezeichnet, welche besonders auf Obstbäumen, oft auch auf Ziergehölzen vorkommt. Dabei handelt es sich um einen Pilz, der durch Früchte weitergetragen wird und Triebspitzen und neue Früchte infiziert. Dies können Sie einfach einschränken, in dem Sie abgestorbene Früchte vor dem Winter entfernen und Triebe bis ins gesunde Holz zurückschneiden.

Misteln

Misteln gehören zu den Hemiparasiten und können schädlich werden, sobald sie in Massen auftreten. Diese können den Baum erheblich schädigen und bis zum Absterben führen. Man spricht auch von dem „immergrünen Halbschmarotzer“. Frühzeitiges Entfernen der Misteln ist daher nur zu empfehlen.

Nässender Riss

Ein Riss im Baumstamm, der Nässe aufweist, kann auf eine Fäulnis im Inneren des Baumstammes hinweisen. Hier sollte ein Experte herangezogen werden.

Pilze

Durch Schnittwunden oder Risse am Baum können Pilze eindringen und den Baum befallen. Der Pilz bildet dann Fruchtkörper, woran man ihn sehr gut erkennen kann. Er befällt zunehmend das Holz, woraufhin dieses zersetzt wird, was schlimmstenfalls zum Absterben des Baumes führt. Auch hier sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen.

Rotpusteln

Rotpusteln sind gut zu erkennen an orangeroten Fruchtkörpern und treten meistens im Herbst oder Winter auf. Sie gelten als Wundparasiten und bringen das Verwelken von Blättern mit sich. Hier können Sie selber einfach die Äste und Zweige bis ins gesunde Holz zurückschneiden.

Wucherungen

Wucherungen tauchen dann auf, wenn der Baum von Baumpilzen oder Bakterien befallen ist. In diesem Fall sollte der Baum intensiv beobachtet werden, am besten von einem Fachmann.

Spechtlöcher

An sich ist es schön, wenn die Tiere ihren Lebensraum finden, jedoch kann es passieren, dass der Baum durch ein Spechtloch anfängt zu faulen und dadurch seine Bruchgefahr enorm gesteigert wird. Eine zusätzliche Morschung deutet daraufhin, dass der Baum darüber hinaus von einem Pilz befallen ist. In diesem Fall kommen Sie um einen Fachmann nicht herum.

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Georg Leifwald

Autor: Georg Leifwald

Der freie Journalist hat eine besondere Leidenschaft für alle Themen rund um den Hausbau und schreibt regelmäßig für entscheider.com. Daneben berät er Kunden aus dem Handwerk. Zuhause fühlt er sich in Franken.

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