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Dachdämmung: Mehr Wärme fürs Haus
Die Dämmung schützt unsere Häuser vor hohen Wärmeverlusten – ganz wie ein dicker Pullover den menschlichen Körper, wenn es draußen kalt wird. Und so wie wir am Kopf besonders empfindlich sind, geht auch im Dach eines Hauses bei fehlender Dämmung viel Energie verloren: bei einem durchschnittlichen Haus sind dies etwa 20% der gesamten Wärmeenergie.
Eine Dachdämmung verhindert einen großen Teil dieser Wärmeverluste. Sie lässt sich auf unterschiedliche Arten umsetzen – von einfach und günstig bis teuer und aufwendig. Wie die Dämm-Maßnahmen wirken, worauf Sie dabei achten sollten und wie viel sie kosten, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.
Gedämmte Dächer können viel Energie einsparen und zusätzlichen Wohnraum schaffen © Wolfgang Eckert, pixabay.com
Wie funktioniert die Dachdämmung?
Wird Luft erwärmt, dehnt sich ihr Volumen aus und sie steigt nach oben. Bekannt ist das zum Beispiel von Heißluftballons, die durch diesen Effekt fliegen können. Hätten unsere Häuser keine Dächer, würde die gesamte Heizwärme mit der Luft nach oben entweichen. Die Dämmung der Dachflächen hat die Aufgabe, diese Wärmeverluste zu minimieren. Ihre Qualität wirkt sich dabei oft deutlich auf den Energieverbrauch und die Heizkosten aus.
Entscheidend dafür, wie gut das funktioniert, sind zwei Werte:
- der Lambda-Wert
- der U-Wert
✓ Expertentipp
Wie viel Energie die Dämmung tatsächlich spart, ist vom Zustand des jeweiligen Gebäudes abhängig. Verlässliche Werte sollten Sie dabei von einem Energieberater ermitteln lassen. Der steht Ihnen von der Planung bis zur Umsetzung zur Seite, hilft bei der Beantragung von Fördermitteln und stellt sicher, dass alle Arbeiten ordentlich ausgeführt werden. Über entscheider.com erhalten Sie Angebote von geprüften Energieberatern aus Ihrer Region!
Schrägdächer bestehen aus einer Reihe von Balken, die von der Außenwand zur Dachspitze, dem First, gespannt sind. Diese werden Dach-Sparren genannt und tragen die komplette äußere Dachkonstruktion. Die Dämmung kann dabei von außen oder von innen angebracht werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schrägdächer zu dämmen. Die gängigsten Dämm-Maßnahmen und ihre Kosten stellen wir Ihnen im Folgenden kurz vor.
Überblick: Kosten einer Dachdämmung für Schrägdächer
Damm-Maßnahme | Kosten |
Aufsparrendämmung | 150 bis 200 Euro pro Quadratmeter |
Zwischensparrendämmung | 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter |
Dämmung der obersten Geschossdecke | 15 bis 50 Euro pro Quadratmeter |
Dachdämmung von außen: Aufsparrendämmung
Bei der Dach-Dämmung von außen oder Aufsparrendämmung werden die Dämmmaterialien von oben auf die Sparren aufgebracht. Dadurch entsteht eine durchgängige Dämmebene, die den besten Schutz vor Wärmeverlusten bietet. Die Eindeckung mit Ziegeln oder Blechen schützt die Konstruktion von außen vor Witterungseinflüssen wie Wind, Regen oder Schnee. Zum warmen Dach-Innenraum wird die Dämmung mit einer luftdichten Folie beschichtet. Diese sogenannte Dampfsperre stellt sicher, dass die Materialien bei Kondensation trocken bleiben und immer optimale Dämmeigenschaften beibehalten.
Neben dem optimalen Wärmeschutz ist auch der hohe Platzgewinn im Dachgeschoss ein Vorteil dieser Lösung, bei der die Sparren zum Beispiel als sichtbares Highlight ausgeführt werden können. Mit Kosten von 150 €/m² bis 200 €/m² lohnt sich die Dämmung von außen meist nur dann, wenn das Dach in einem schlechten Zustand ist und ohnehin neu eingedeckt werden muss. Die nachfolgende Abbildung zeigt den Aufbau der Dämmung von außen.
Vereinfachter Aufbau der Dachkonstruktion bei einer Aufsparrendämmung © Alexander Rosenkranz
Dachdämmung von innen: Zwischensparrendämmung
Ist die Dachhaut bei einer Sanierung noch in gutem Zustand, lohnt sich die Dämmung von außen meist nicht. Ohne die gesamten Flächen neu eindecken zu müssen, kann das Dach auch von innen gedämmt werden. Die Dämm-Materialien – in der Regel Mineralwolle – werden dabei zwischen die Sparren geklemmt. Reicht die verfügbare Höhe nicht aus, um den gewünschten Wärmeschutz herzustellen, können zusätzlich auch Dämmplatten von unten auf die Sparren aufgebracht werden. Das verringert zwar den Platz im Dachgeschoss, erhöht aber auch die Qualität der Dach-Dämmung.
In beiden Fällen schützt auch hier eine von innen aufgebrachte Dampfsperre vor Kondensat und stellt langfristig eine hohe Dämmwirkung sicher. Da eine Neueindeckung der Dachflächen bei der Dämmung von innen nicht nötig ist, fallen auch die Kosten geringer aus. Je nachdem, ob die Materialien nur zwischen oder auch unter den Sparren aufgebracht werden, kostet die Dämmung von innen zwischen 50 €/m² und 100 €/m². Die nachfolgende Abbildung zeigt den Aufbau der Dämmung von innen.
Vereinfachter Aufbau der Dachkonstruktion bei einer Zwischensparrendämmung © Alexander Rosenkranz
Dämmung der obersten Geschossdecke
Ist der Dachboden unbeheizt und in naher Zukunft auch kein Ausbau geplant, bietet die Dämmung der obersten Geschossdecke eine günstige Alternative. Dabei werden Dampfsperre und Dämm-Materialien direkt auf den Boden im Dachgeschoss aufgebracht. Die geplante Nutzung entscheidet dabei über die Art, in der die Dämmung ausgeführt werden muss. Ist der Dachspitz sehr flach und kann ohnehin nicht betreten werden, reicht die Verlegung von Mineralwolle-Platten oder -Rollen. Soll der Dachboden zwar unbeheizt, aber trotzdem begehbar bleiben, bieten zum Beispiel festere Kunststoff-Dämmplatten in Verbindung mit einem Belag aus Spanplatten eine gute Lösung. Mit Kosten von etwa 15 €/m² bis 50 €/m² ist die Dämmung der obersten Geschossdecke die günstigste Lösung.
Dämmung bei Flachdächern
Wie bei Schrägdächern ist auch bei Flachdächern eine Dämmung möglich. Diese wird in der Regel von außen aufgebracht und ist mit besonderen Anforderungen verbunden. So muss die Dämmung auf dem Flachdach mit Gefälle verlegt werden, um zu garantieren, dass auftretendes Regenwasser immer abfließt. Üblich sind dabei zwei Prozent. Das heißt, auf eine Strecke von einem Meter fällt die Höhe der Dämmung um mindestens zwei Zentimeter ab. Um zu verhindern, dass Wasser in die Dachhaut eintritt und schwere Feuchteschäden verursacht, müssen auch alle Dachdurchführungen wie Schornsteine, Belüftungen oder Regenwasserabläufe einwandfrei ausgeführt werden.
Ein optimaler Wärmeschutz kann bei der Flachdach-Dämmung immer dann erreicht werden, wenn auch die Attika-Wände, also die niedrigen Wände rings um die Dachfläche, bis zum Anschluss an die Fassade gedämmt werden. Für die besonders anspruchsvollen Dämmarbeiten an Flachdächern sollten Sie Kosten von 100 €/m² bis 150 €/m² einplanen. Die nachfolgende Abbildung zeigt den Aufbau der Flachdachdämmung.
Vereinfachter Aufbau der Dachkonstruktion bei einer Flachdach-Dämmung © Alexander Rosenkranz
✓ Expertentipp
Für die nachträgliche Dämmung von Dächern können Fördermittel beantragt werden. Mit dem KfW-Programm 430 werden dabei zum Beispiel 10 % der anfallenden Kosten – maximal 5.000 € je Wohneinheit – bezuschusst. Alle Informationen dazu finden Sie auf kfw.de.
Autor: Alexander Rosenkranz
Alexander Rosenkranz ist Dipl.-Ing. für Versorgungs- und Umwelttechnik. Er arbeitete in planenden und ausführenden Betrieben, bevor er an der Gründung einer Online-Sanierungsplattform beteiligt war. Heute berät der freie Redakteur Verbraucher zu Themen rund um das Bauen und Sanieren.