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Das Effizienzhaus: die Zukunft des Wohnens 4.5/5 (2)

Energie sparen ist heutzutage wichtiger als je zuvor, nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes, sondern auch, weil die Brennstoffe für unsere Heizungen immer teurer werden. Neben Energiespartipps für den Alltag gibt es allerdings auch eine umfassendere Möglichkeit, die Wärme in den eigenen vier Wänden zu halten: das Effizienzhaus. In diesem Artikel findest du alle Informationen hinsichtlich der Definition, den Vorteilen und den verschiedenen Möglichkeiten der Effizienzhäuser.

1. KfW-Effizienzhaus: Was ist das?
2. Die Anforderungen am Beispiel von KfW 55
2.1 Die Wärmepumpe als essentieller Bestandteil
2.2 Vor- und Nachteile der Dämmung
2.3 Lüftungssystem durchdenken!
2.4 Vorteil der Kombination aus Solarthermie und Heizung
3. Fördermöglichkeiten für das Effizienzhaus
3.1 Förderung von Alt- und Neubau

KfW-Effizienzhaus: Was ist das?

Ein Effizienzhaus beschreibt einen Energiestandard für ein Wohnhaus. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, hat diesen eingeführt. Aber was genau bedeutet das jetzt? Effizienzhäuser werden anders gebaut als herkömmliche Gebäude – und zwar besonders energieeffizient. Jeder Neubau muss heute schon zahlreichen Effizienzbestimmungen genügen, die sicherstellen, dass nicht unnötig Energie verheizt wird. Effizienzhäuser gehen aber noch einen Schritt weiter: Sie verfügen über eine noch höhere Energieeffizienz.

Messen kann man diese Effizienz unter anderem am Wärmeverlust an Wänden und Fenstern, dem sogenannten Transmissionswärmeverlust. Ist dieser gering, muss Ziel dem Haus von außen wenig Energie zugeführt werden.

Für Effizienzhäuser gibt es unterschiedliche Standards bzw. Referenzwerte. Diese werden von der gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) definiert. Es gilt, zwischen Standards für Neubauten und der energetischen Sanierung von Bestandsmobilien zu unterscheiden. Neubauten werden lediglich als Effizienzhaus 40 oder 55 gefördert.

Ausgangspunkt aller Gebäude ist ein Referenzhaus. Hierbei werden für alle Bauteile (also Wände, Fenster und Türen) Referenzwerte ermittelt, um ein möglichst energieeffizientes Gebäude zu bauen. Je kleiner der Wert des Standards, desto energiesparender ist das Haus.

Tabelle: Überblick zu KfW-Effizienzhaus-Standards

Standard Primärenergiebedarf Transmissionswärmeverlust
Effizienzhaus 40 40% 55%
Effizienzhaus 55 55% 70%
Effizienzhaus 70 70% 85%
Effizienzhaus 85 85% 100%
Effizienzhaus 100 100% 115%
Effizienzhaus 115 115% 175%
Denkmal ca. 160% ca. 175%

Neben den oben genannten Standards wurde eine zusätzliche Stufe der Förderung eingeführt: das KfW-Effizienzhaus 40 plus. Das bedeutet: Die Anforderungen für den KfW-Standard 40 müssen erfüllt werden und einen Teil des Energiebedarfs über ein “Plus-Paket“ erzeugen. Das „Plus-Paket“ besteht aus diesen Faktoren:

  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (mindestens 80%)
  • Visualisierung der Stromerzeugnis und des Stromverbrauchs (z.B. Online-Monitoring)
  • stationäres Batteriespeichersystem als Stromspeicher
  • stromerzeugende Anlage auf Basis von erneuerbaren Energien (z.B. Photovoltaik)

Die Anforderungen am Beispiel von KfW 55

Einer der KfW-Standards ist das KfW-Effizienzhaus 55. Im Vergleich zu einem Neubau liegt der prozentuale Energieverbrauch des Effizienzhauses bei 55%.

Um den geringen Energieverbrauch des Hauses zu ermöglichen, müssen beim Bau verschiedene Maßnahmen vorgenommen werden:

  • Der wohl wichtigste Aspekt ist die Dämmung. Außenwände und Dach müssen gut gedämmt sein, damit so viel Wärme wie möglich im Haus gespeichert werden kann.
  • Die Fenster werden mit speziellen Rahmen und einer Dreifachverglasung ausgestattet.
  • Um eine gesunde Belüftung zu erhalten, wird ein Belüftungskonzept für das Haus erstellt. Das Ziel: das bestmögliche Raumklima mit dem geringsten Wärmeverlust.
  • Zusätzlich erfordert das Effizienzhaus eine Wärmepumpe bzw. eine Biomasse- oder Holzpelletheizung.
  • Für die Wassererwärmung dient eine Solaranlage auf dem Dach.

Das KfW-Effizienzhaus 55 benötigt kaum Heizenergie, da es kaum Wärmeverlust verzeichnet. Es wird hauptsächlich passiv geheizt. Das bedeutet: einerseits durch die abgegebene Wärme von Personen und Geräten, andererseits durch Sonneneinstrahlung.

Für alle Maßnahmen, die den Wärmeschutz deines Hauses verbessern, solltest du einen Fachmann zurate ziehen. Über entscheider.com erhältst du Angebote von Fachbetrieben, bei denen dein Projekt gut aufgehoben ist!

Spannende Architektur bei Effizienzhaus

Ein Effizienzhaus muss architektonisch nicht langweilig sein!

Die Wärmepumpe als essentieller Bestandteil

Warum braucht das Effizienzhaus eine Wärmepumpe? Zur Erwärmung des Wassers nutzt die Wärmepumpe erneuerbare Energien. Für den Antrieb benötigt sie kein Gas oder Öl – sie zieht ihre Energie direkt aus der Umwelt. Der CO2-Ausstoß wird dadurch vermindert, die Umwelt geschont und für die Bewohner des Hauses fallen deutlich geringere Energiekosten an. Wärmepumpen gibt es als Luftwärme-, Wasserwärme- und Erdwärmepumpen. Außerdem gibt es zusätzliche Pumpen, die die heiße Luft im Sommer kühlen und so auch als umweltfreundliche Klimaanlage funktionieren.

» Informiere dich weiter zu Wärmepumpen.

Vor- und Nachteil der Dämmung

Die Dämmung eines KfW-Effizienzhauses 55 gilt als sehr luftdicht und gut gedämmt. Die Heizwärme kann nicht durch geschlossene Türen, Fenster und Dach entweichen. Das ist umweltschonend und gleichzeitig auch kostengünstig.

Der Nachteil an einem gut gedämmten Haus ist die mögliche Schimmelbildung. Feuchte Luft kann schlecht entweichen. Deshalb empfehlen wir: Regelmäßig gezieltes Stoßlüften hilft gegen Schimmelbefall.

Lüftungssystem durchdenken!

Sehr effizient gegen Schimmelbefall ist eine Lüftungsanlage. Viele Besitzer eines Energiesparhauses nutzen diese Variante des Schutzes. Eine Lüftungsanlage hat außerdem folgende sechs Vorteile:

  1. Durch eine solche Anlage wird eine dauerhafte Frischluftzufuhr gewährleistet.
  2. Das gesunde Raumklima wird gefördert und die Raumtemperatur auf dem Idealwert gehalten.
  3. Egal ob Sturm, Regen oder Schnee: Die Lüftungsanlage läuft bei jeder Witterung und jedem Wetter.
  4. Hohe Temperaturunterschiede (Sommer und Winter) sind kaum spürbar.
  5. Pollen und lästige Staubartikel werden aus der Luft gefiltert, was besonders Allergiker im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen lässt.
  6. Die Lüftungsanlage dient zusätzlich als Sicherheitsfaktor. Dank der Anlage müssen keine Türen oder Fenster mehr geöffnet werden; dies schützt vor Einbrüchen. Auch Straßenlärm wird vermieden.

Vorteil der Kombination aus Solarthermie und Heizung

Für das KfW-Effizienzhaus 55 eignet sich die Kombination einer Heizungsanlage und einer Solaranlage. Im Sommer besteht die Möglichkeit, den Warmwasserbedarf über die Solaranlage zu steuern bzw. zu decken. Dafür wird keine zusätzliche Heizenergie verbraucht. Im Winter ist der Warmwasserbedarf höher und die Sonneneinstrahlung geringer. Zu dieser Zeit kann die Solaranlage mit der Heizungsanlage verbunden werden.

Öl-, Gas- und Pelletheizung sind hierfür gleichermaßen geeignet. Sobald die Solaranlage den Bedarf an Warmwasser nicht mehr abdecken kann, schaltet sich die Heizung ein. Mit dieser effizienten Lösung sparst du bis zu 50% des Energieaufwands verglichen mit einem herkömmlichen Wohngebäude.

Fördermöglichkeiten für das Effizienzhaus

Ein Effizienzhaus muss gut durchdacht und geplant werden. Neben dem zeitlichen Aufwand spielen natürlich auch die Kosten eine große Rolle. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet deshalb zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für Bauherren und Hausbesitzer an, damit die energetische Sanierung problemlos und sicher vonstattengehen kann. Hierbei wird zwischen „Energieeffizient Bauen“ (Programm 153) und „Energieeffizient Sanieren“ (Programme 151, 152, 430) unterschieden. Der Wert der Energieeffizienz (z.B. KfW 55, KfW 85) bestimmt die Höhe der Förderung.

Förderung von Alt- und Neubau

Je höher die energetische Qualität eines Gebäudes ist, desto höher ist auch die Förderung. Man unterscheidet zwischen Alt- und Neubau. Für die Förderung eines Neubaus gelten die Standards 40 plus, 40 und 55. Bei der Sanierung älterer Gebäude gelten die Standards 55, 70, 85, 100, 115 und Denkmal. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, Einzelmaßnahmen zu fördern.

Sowohl bei Neubauten, als auch bei Sanierungen gibt es die Möglichkeit von Förderungen als Darlehen mit Tilgungszuschuss. Hier findest du eine Übersicht der verschiedenen Standards und ihren jeweiligen Tilgungszuschüssen.

Neubau

KfW-Effizienzhaus 40 plus
  • Kredit bis zu 100.000 Euro
  • Tilgungszuschuss 15%
KfW-Effizienzhaus 40
  • Kredit bis zu 100.000 Euro
  • Tilgungszuschuss 10%
KfW-Effizienzhaus 55
  • Kredit bis zu 100.000 Euro
  • Tilgungszuschuss 5%

Sanierung

KfW-Effizienzhaus 55
  • Kredit bis zu 100.000 Euro
  • Tilgungszuschuss 27,5%
KfW-Effizienzhaus 70
  • Kredit bis zu 100.000 Euro
  • Tilgungszuschuss 22,5%
KfW-Effizienzhaus 85
  • Kredit bis zu 100.000 Euro
  • Tilgungszuschuss 17,5%
KfW-Effizienzhaus 100
  • Kredit bis zu 100.000 Euro
  • Tilgungszuschuss 15%
KfW-Effizienzhaus 115
  • Kredit bis zu 100.000 Euro
  • Tilgungszuschuss 12,5%
KfW-Effizienzhaus Denkmal
  • Kredit bis zu 100.000 Euro
  • Tilgungszuschuss 12,5%
Heizungs-/Lüftungspaket
  • Kredit bis zu 100.000 Euro
  • Tilgungszuschuss 12,5%
Einzelmaßnahmen
  • Kredit bis zu 100.000 Euro
  • Tilgungszuschuss 7,5%

Förderungen für Neubauten müssen vor Baubeginn beantragt werden. Die Kredite erhältst du bei deiner Hausbank; den Investitionszuschuss bei der KfW. Um eine solche Förderung für ein Effizienzhaus überhaupt möglich zu machen, muss ein zertifizierter Energieberater in die Planung eingebunden werden. Der Energieberater kümmert sich nicht nur um die energetische Fachplanung, sondern ist auch für die professionelle Baubegleitung zuständig.

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Autorin: Sarah Weinberg

Sarah Weinberg ist Journalismus-Studentin und unterstützt mit ihrem großen Interesse an Handwerk, Einrichten und Wohnen entscheider.com in den Bereichen Content Marketing und Social Media. Vor einigen Jahren gründete sie den Musikblog „Old Vinyl“; in ihrer Freizeit ist sie als selbstständige Fotografin meistens bei Konzerten.


Bildquellen:

© Stephan Bechert, unsplash.com

© Bernart Hermant, unsplash.com

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