Hackschnitzelheizung
Hackschnitzel- oder Pelletheizung? Was ist eigentlich der Unterschied? Hackschnitzel werden ähnlich wie Pellets aus minderwertigem Restholz produziert – also aus Holz, das anderweitig nicht verarbeitet werden kann. Dabei kann es sich um Holzreste aus der Verarbeitung, Schwemmholz oder Waldholz handeln. Im Normalbetrieb verfügt eine Hackschnitzelheizung über einen hohen Wirkungsgrad und arbeitet in der Regel vollautomatisch: Über ein Fördersystem werden die Hackschnitzel vom Lagerraum in den Hackschnitzelkessel geführt und dort verbrannt. Nicht sofort benötigte Wärme wird in einem Pufferspeicher zwischengespeichert und bei Bedarf abgegeben. Sie müssen lediglich von Zeit zu Zeit den Aschebehälter entleeren.
Im Vergleich zu Holzpellets sind Hackschnitzel größer und weniger energiereich. Sie benötigen dadurch etwa dreimal so viel Lagerfläche wie Pellets, sind aber im Kauf noch günstiger. Ansonsten gelten für die Hackschnitzelheizung dieselben Rahmenbedingungen wie bei einer Pelletheizung: Hohe Umweltfreundlichkeit durch den nachwachsenden Rohstoff Holz und die geringe CO²-Emission.
Die Hackschnitzelheizung im Vergleich
Anschaffungskosten: hoch
Günstiger: Gasheizung, Ölheizung, Elektroheizung
Laufende Kosten: niedrig, abhängig vom Hackschnitzelpreis
Noch niedriger: Solarthermie
Umweltfreundlichkeit: hohe Effizienz, nachwachsender Rohstoff
Noch umweltfreundlicher: Solarthermie
Platzbedarf: groß – mindestens sechs Quadratmeter
Weniger Platzbedarf: Gasheizung, Ölheizung, Elektroheizung
Voraussetzungen: Platz für Hackschnitzeltank
Die Hackschnitzelheizung wird mit Hackschnitzeln betrieben, einem günstigen Abfallprodukt der Holzverarbeitung. | © samfabersf – Pixabay.com
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Was kostet eine Hackschnitzelheizung?
In puncto laufende Kosten kann die Heizungsart Hackschnitzel eine hervorragende Bilanz vorweisen: Der Preis pro kWh beträgt nur rund drei Cent. Damit hat ein typisches Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern Nutzfläche, vier Bewohnern und einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden jährlich nur rund 600 Euro Betriebskosten. Dazu kommen noch Wartungskosten von 250 bis 300 Euro.
Die Anschaffungskosten sind ähnlich hoch wie bei einer Pelletheizung und belaufen sich auf ca. 20.000 bis 25.000 Euro. In Anbetracht der enorm niedrigen laufenden Kosten rechnet sich eine Hackschnitzel-Anlage insbesondere in Neubauten schnell.
Für den Einbau einer Hackschnitzelheizung stehen verschiedene Mittel zur Förderung bereit: Das Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert die Modernisierung des Heizsystems mit 3.500 Euro. Über die Innovations- und Zusatzförderung lässt sich die Fördersumme für ein Hackschnitzelheizsystem darüber hinaus deutlich erhöhen. Zusätzlich bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Darlehen bis zu 50.000 Euro an.
Tabelle: Kosten einer Hackschnitzelheizung
Kostenpunkt | Preis |
Kessel (Einfamilienhaus) | 8.500 bis 14.000 Euro |
Hackschnitzellager | 2.000 bis 5.000 Euro |
Installation Fördersystem | 2.000 bis 3.000 Euro |
Pufferspeicher | 2.000 bis 3.000 Euro |
Installation | 4.000 bis 6.000 Euro |
Gesamtkosten | 18.500 bis 31.000 Euro |
Optional: Förderung des BAFA | Max. -5.250 Euro |
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Tabelle: Vor- und Nachteile einer Hackschnitzelheizung
Vorteile einer Hackschnitzelheizung |
Nachteile einer Hackschnitzelheizung |
Nachwachsender Rohstoff | Hohe Anschaffungskosten |
Hoher Wirkungsgrad moderner Hackschnitzelkessel | Großer Lagerraum für Hackschnitzel notwendig |
Enorm umweltfreundlich durch Kohlenstoffdioxid-neutrale Verbrennung der Hackschnitzel | |
Geringe laufende Kosten durch niedrigen Preis für den Brennstoff Holz | |
Staatliche Förderung |
Info: Wie groß ist die Feinstaubbelastung durch Hackschnitzelheizungen?
Biomasseheizungen stehen im Ruf, eine ausgezeichnete ökologische Bilanz zu haben, gleichzeitig aber eine Menge Feinstaub in die Luft abzugeben – deutlich mehr, als es bei einer Öl- oder Gasheizung der Fall wäre. Daher hat der Gesetzgeber die Grenzwerte für Staub und Kohlenmonoxid (CO) 2015 auf 0,02 g/m3 für Staub und 0,4 g/m3 für Kohlenmonoxid herabgesetzt.
Die neuesten Generationen der Hackschnitzelheizungen emittieren deutlich weniger Feinstaub als ältere Modelle und sind daher auf jeden Fall vorzuziehen. Lassen Sie sich dazu von Fachbetrieben aus Ihrer Region beraten! Über unser Formular erhalten Sie bis zu drei Angebote inklusive Beratung.
Welche Hersteller für Hackschnitzelheizungen gibt es?
Viele Anbieter für Hackschnitzelheizungen haben sich auf den Bau von umweltfreundlichen Anlagen spezialisiert. Bei der Auswahl des Hackschnitzelgeräts ist besonders die Art der Hackschnitzel entscheidend, die verfeuert werden kann. Eine weitere wichtige Eigenschaft für die Positionierung des Kessels ist die Seite, von der die Zufuhr des Brennstoffs erfolgen kann – von vorn, hinten, rechts, links oder von mehreren Seiten? Die Modelle der Hersteller unterscheiden sich hier.
Die wichtigsten Hersteller für Hackschnitzelheizungen sind:
- Biokompakt
- Buderus Heiztechnik
- ELCO
- ETA
- Fröling
- GILLES
- Hargassner
- Heizomat
- KWB
- Paradigma
- Viessmann
- Windhager